Erst nicht, dann doch und dann sowas! Olympiaqualifikations-Regatta in Luzern mit einem Hanseaten am Start
So könnte man in Kurzform den Einstieg von Friedrich Dunkel in die A-Nationalmannschaft beschreiben.
Ende März waren Friedrich und sein Partner Marc Kammann (DHuGRC) zum Zweierausscheid (Zweier ohne) der A-Nationalmannschaft in Köln gewesen. Hinter einem Berliner Zweier wurden sie knapp Zweite.
Nach dem mäßigen Abschneiden des Berliner Zweiers bei der EM löste sich dieses Team auf. Daher wurden Friedrich und Marc Ende April nachnominiert, um in Luzern bei der „Final Olympic Qualification Regatta (FOQR)“ vom 15.-17. Mai für Deutschland an den Start gehen.
Knappe 14 Tage vor einer internationalen Regatta eine solche Nominierung zu bekommen, ist angesichts der verbleibenden Zeit zur Vorbereitung schon eine Herausforderung. Gemeinsam mit Trainer Eric Johannesen (RCFH) nahmen sie sie jedoch an.
Das Meldefeld mit 14 Booten aus zahlreichen namhaften Nationen ließ schon vermuten, dass hier für Friedrich und Marc der zur Olympiaqualifikation nötige Platz 1 oder 2 noch nicht in Reichweite rücken dürfte, aber träumen darf man und die Konkurrenz ärgern sowieso.
Am Samstag starteten die beiden mit Platz 2 im Vorlauf gut in die Regatta und qualifizierten sich direkt für das Halbfinale am Sonntag.
Aufgrund der Wettervorhersagen wurden die für Montag angesetzten Final-Rennen alle auf den Sonntag vorverlegt. Für alle Boote, die ein Halbfinale fahren mussten, bedeutete das: Zwei Rennen am selben Tag und mit kurzem zeitlichen Abstand mussten bewältigt werden.
Im Halbfinale sicherten sich Friedrich und Marc über einen starken Endspurt mit Herzschlagfinale Platz 3 – und damit den Einzug ins Finale.
Allein das ist schon ein großer Erfolg in ihrem ersten A-Einsatz für Deutschland!
Im Finale ging es dann gegen Polen, USA, Niederlande, England und Dänemark, eine wahrlich starke Konkurrenz mit zum Teil deutlich mehr Erfahrung im internationalen Renngeschehen. Friedrich und Marc schlugen sich wacker, mussten dann aber doch dem kräftezehrenden Halbfinale Tribut zollen und das Führungsquartett ziehen lassen.
Am Ende errangen sie einen beachtlichen 5. Platz hinter den Niederlanden, Dänemark, USA und England.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem starken Einstieg!
Michael Siemers
Bilder: DRV/schurwanzpics